"WILL ICH NICHT, FINISH HER UP!!!"

Mein erster DEnglischer Satz. Kein Wunder also, dass mein DEnglisch bis heute besser ist als mein Englisch ;-)

Anlass war das abendliche Waschen und für die Nacht fertigmachen bei meinem Krankenhausaufenthalt 1971 in den Mayo-Kliniken in Rochester, Massachusetts, USA nach meiner 1. großen Herz-OP.  Wenn die Schwester abends in das Zimmer kam und zu meinem Vater sagte: "I have to finish her up" war meine Antwort: "WILL ICH NICHT, FINISH HER UP!!!" Denn dann musste Vati gehen und ich schlafen. Mittlerweile bin ich eine EmaH ü 50 (Erwachsene mit angeborenem Herzfehler über 50) eine seltene Spezies, zumal ich nicht einen schweren sondern drei schwere Herzfehler habe. 1971 haben die drei besten Herzchirurgen entschieden, welcher von ihnen mich operiert. Und ich habe wirklich den besten"erwischt", denn optimaler konnte man damals meine Herzfehler nicht "korrigieren".

Natürlich steckte die Herzchirurgie, gemessen an dem was heute alles möglich ist, noch in der Kinderschuhen. Eine Folge davon war, dass die für die OP in Amerika verwendeten Materialien nach 5 Jahren den Geist aufgaben und es 1976 zu einer großen Re-OP kam. Eine Folge davon ist, dass ich seit August 1976 dauerhaft batteriebetrieben durch die Welt renne...

Und ich renne nicht nur im übertragenen Sinne, sondern auch im wortwörtlichen. Schon als kleines Mädchen war ich nicht zu stoppen. Ich war einfach nicht das herzkranke Kind, das, wie fast alle anderen herzkranken Kinder, still in der Ecke herumsaß. Wollte ich lesen, habe ich mein Buch geschnappt und bin in den Apfelbaum geklettert. Ich habe tuniermäßig Badminton gespielt, war in diversen Schulmannschaften und nachmittags meist auf dem Bolzplatz kicken... und wenn ich das alles gerade nicht getan habe, saß ich auf der Leeze (Fahrrad) oder war im Schwimmbad... Hätte man mich auf einen Stuhl gebunden, wäre ich eben mit diesem unter dem Hintern auf den Baum geklettert, auf den Bolzplatz gerannt...

Zum Millenium-Wechsel habe ich begonnen zu joggen. Nachdem ich Mitte der 2000er schon kurz davor war einen Marathon in Angriff zu nehmen, haben mich dann in den 2010ern 2 Schrittmacher-OPs und dazwischen 2 Arbeitsunfälle voll zurückgeschmissen.

2022

Vor knapp 2 Jahren konnte ich endlich wieder mit Laufen beginnen, bin schnell auf die KinderHerz-Läufer gestoßen und habe durch sie die Stiftung KinderHerz kennengelernt. Seit über einem Jahr engagiere ich mich und mache auf die Forschung für Kinder mit angeborenen Herzfehlern aufmerksam. Zur Zeit bin ich unter dem #emahclaudiagoesmarathon auf der Reise zum Berlin-Marathon, natürlich als KinderHerz-Läuferin.

Allerdings hinterlässt eine solche Geschichte Narben nicht nur auf dem Körper, sondern auch tiefe Gräben in der Seele. Eine Möglichkeit über diese anonym und geschützt zu sprechen sind Anrufe bei der TelefonSeelsorge unter der Nummer 0800.1110111 oder 0800.1110222 . Eine wichtige Unterstützung der EmaH, der Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern. Daher engagiere ich mich im Förderverein der TelefonSeelsorge Kiel e.V. als Vorsitzende. Ich sammle Spenden zugunsten der Stiftung KinderHerz und des Fördervereins TelefonSeelsorge Kiel e. V.. Denn Körper und Seele gehören für mich untrennbar zusammen, für beide muss gleichermaßen gesorgt sein....

Um auch weiterhin eine ziemlich fitte EmaH ü 50 zu bleiben laufe, jogge und fietse (radle) ich. Alle Aktivitäten tracke ich.

Damit kann ich nachweisen wieviele Kilometer so zusammenkommen. Nun suche ich SponsorInnen, die mir für jeden getrackten Kilometer 1 Cent spenden #prokilometer1cent. Abgerechnet wird am Jahresende. In 2021 waren es 2540 Kilometer, das macht einen Betrag von 25,40 €uro pro SponsorIn., zu gleichen Teilen aufgeteilt für die Stiftung KinderHerz und den Förderverein TelefonSeelsorge Kiel e.V. 

Im Jahr 2022 waren es 3022 Kilometer, das macht pro SponsorIn jeweils 15,11€ für das Projekt am Deutschen Herzzentrum in Berlin, welches über die Stiftung KinderHerz gefördert wird und für den Förderverein TelefonSeelsorge Kiel e.V.

Auch in diesem Jahr mache ich weiter, als Ziel gebe ich mindestens 3650 Kilometer aus, hat in 2022 nicht ganz geklappt, aber um so höher ist meine Motivation.

September 2023

Leider haben mir in diesem Jahr die Folgen der Corona-Impfungen sehr zu schaffen gemacht und ich musste sportlich ziemlich zurücktreten. Aber seit gut 2 Wochen laufe ich wieder. Mein nächstes Ziel: Als KinderHerz-Läuferin am 7.4.2024 den Halbmarathon in Berlin zu absolvieren. Um einen Charity-Startplatz zu bekommen habe ich unter dem link

https://www.stiftung-kinderherz.de/aktiv-werden/mitmachen/kinderherz-laeufer-sind-fit-fuer-marathon/halbmarathon-berlin-2024/spendenaktionen/#/detail/46012

eine zusätzliche Spendenaktion gestartet.

Übrigens könnt Ihr mich auch für Vorträge und Coachings buchen. Zu Themen wie: "Meine Lebens-Reise vom HerzKind zur EmaH" "Immer wieder aufstehen - wie geht das?" "Traut eurem HerzKind etwas (mehr) zu" ...

Weitere Infos dazu bekommt Ihr auch per Email.